Montag, 29. Juli 2013

DIY - Handytasche aus Papier mit Lieblingsmotiv

Für die Aufführung verkaufte ich Handytaschen aus alter Kleidung und Notenblättern der performten Lieder als "Merchandising". Vor allem die teilnehmenden Studierenden nahmen sich solche eine Tasche als Andenken an ihr Projekt mit, auch jetzt sehe ich immer wieder jemanden sein Handy aus solch einer Tasche herausziehen.
Ich wurde immer wieder gefragt: wie machst du das? Wie kann man Papier nähen?
Außerdem gab es sogar eine Anfrage für eine Handytasche mit "personalisiertem" Familienfoto, deswegen hier eine Anleitung zum nach- bzw. selbermachen.

Was Du brauchst: 
-schönes Lieblingspapier - z.B. Zeitschriften, ausgedruckte Fotos, Notenblätter etc. ... Papier sollte nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick sein (kein Fotopapier) - sonst bricht es. Testen: einmal zerknittern und wieder auffalten. Ist es nicht zerbrochen? 
-Lieblingsstoffe: alte Lieblingskleidung, Stoffreste... Wenn die Stoffe sehr dünn sind, evtl. mit Vlieseline verstärken oder dickes Vlies mit einarbeiten. Du brauchst einen Außenstoff und einen Innenstoff.
Dein Handy (mp3-Player, Kamera...), ein Maßband (Lineal geht zur Not auch, sollte aber flexibel sein), Papier zum Schnitt aufzeichnen, Stift, Geodreieck, Schneiderkreide, Papierschere, Textilschere (ich habe es mit Rollschneider und Schneideunterlage gemacht, muss aber nicht), Holzleim (wasserfest und flexibel), Borstenpinsel (möglichst größer), alte Zeitungen o.ä. zum Unterlegen, evtl. Vlieseline zum Aufbügeln zum Papierverstärken, Stecknadeln, Nähmaschine, passendes Garn, evtl. Bügeleisen um Stoffe zu glätten.
Umfang des Handys (natürlich gehen auch mp3-Player, hier benutze ich meinen Ipod, ebenso Kameras etc.) in der BREITE (1), der LÄNGE (2) und der HÖHE (3) messen und notieren.
Ein Schnittmuster-Rechteck auf Papier mit dem Geodreieck zeichnen. Dafür Breite = 0,5 x (Breitenumfang (1)) nehmen, also die Hälfte von (1). Für die Länge 0,5 x (Längenumfang (2)) rechnen, also die Hälfte von (2) - davon einmal die Höhe (3) abziehen. Ausschneiden (5).
P.S.: Wenn man möchte, kann man schon jeweils 2 cm Nahtzugabe dazugeben, ich mache das erst beim Zuschnneiden, damit ich das Schnittmuster auch für einen späteren Schritt verwenden kann.
Das gewünschte Lieblingspapier holen und überlegen, welcher Auschnitt verwendet werden soll (6). Ich habe hier eine Werbung für Kleidung aus schönen Stoffen verwendet. Das Schnittmuster auf den Ausschnitt legen. im Abstand von 1 cm (als Nahtzugabe) mit Kreide o.ä. den Umfang markieren (7) und ausschneiden (8). Wer möchte, kann noch etwas "used-look" hinzufügen, dass habe ich bei meinen Notenblättern gemacht, damit sie noch älter aussehen: das zugeschnittene Stück einmal stark mit der Hand knittern und dann mit dem Bügeleisen wieder glätten.
 Das zugeschnittene Papier auf alte Zeitung o.ä. legen und mit Holzleim gleichmäßig einstreichen (9). Trocknen lassen, dauert ca. zwei Stunden. Pinsel auswaschen (10) und Tube verschließen nicht vergessen!
11-15: Wenn das Papier getrocknet ist - wer mag, kann es noch einmal für mehr Haltbarkeit mit aufgebügelter Vlieseline verstärken. Dann auf den gewünschten (geglätteten) Außenstoff legen und die Form übertragen und ausschneiden (11, 12). Natürlich ist auch eine Collage aus mehreren Stoffen möglich. Dann das Papier und den Stoff rechts auf rechts zusammenlegen und eine Längsseite steppen (13). Überschüssige Reste abschneiden (14) und das Zusammengenähte auffalten und glatt streichen bzw. drücken (15).
Das zusammengenähte Außenstück auf den geglätteten Innenstoff legen, Form übertragen und ausschneiden (16). Wenn der Stoff sehr dünn ist, noch ein Stück Vlies in der Größe ausschneiden und dazuleben. Jetzt Innenstoff und Außenteil rechts auf rechts zusammenlegen und die obere (erkennbar an der Oberseite des Motivs) Breitenseite steppen und überschüssige Reste abschneiden (17). Wenden, Kante gut glätten und zusammendrücken und auch einmal Steppen (18). Dann von der Innenseite aus an den Ecken Ober- und Unterteil zusammenheften (19), um es dann einmal zu falten (sodass Papier und Stoff des Außenteils wieder rechts auf rechts zusammenliegen) (20).
An der oberen, bereits gesteppten Seite ist der Einschub, hier nicht nochmal nähen. Als nächsten Schritt die Schnittvorlage (nur wenn ohne Nahtzugabe, sonst Gerät nehmen) auf den Stoff legen, so dass es an der gefalteten Kante anliegt. Die offene Seite und Unterseite steppen (21). Danach das überschüssige Material abschneiden (22) und nochmal mit Zickzackstich versäubern (23). Jetzt kommt ein wichtiger Teil: Wenden. Dabei vorsichtig sein, damit das Papier nicht verletzt wird. Ecken nachdrücken. Fertig! (24, 25)

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