Mittwoch, 31. Juli 2013

DIY - Handstulpen

Handstulpen, oder besser gesagt Armstulpen, kann man super stricken. Man muss einfach nur das Rundspiel beherrschen und kann dann einfach ewig im Kreis stricken, gerne auch glatt rechts ohne hinzugucken.
...Das klingt schwer? Stricken dauert zu lange? Kein Problem - nähen geht ziemlich schnell. Und man muss auch nicht nur einen langen Schlauch machen, es geht auch direkt an die Handform angepasst, mit Daumenloch und in gewünschter Länge. Nicht jede/r mag Stulpen (tragen), aber für die, die es mögen: so kann man ein Schnittmuster erstellen, womit danach viele interessante Variationen erstellt werden können.

Dafür braucht man:
Schöne Stoffe bzw. schönen Stoff, am besten anschmiegsam und dehnbar wie Jersey, super sind alte T-Shirts, Pullover etc., ich habe einen alten Kissenbezug verwendet.
Außerdem: Den Arm für die Stulpen, ein Maßband, Geodreieck, Papier, Stift, Papierschere, Stoffschere, Stecknadeln, eine Nähmaschine und passendes Garn.
Zuerst müssen die Maße am Arm genommen werden. Wichtig ist hierbei, von wo bis wo die Stulpe reichen soll (vorher überlegen) und man muss gucken, an welcher Stelle der Arm bzw. die Hand welchen Umfang hat, damit es auch genau sitzen kann später. Ich habe es mir einfach gemacht und einfach auch einer imaginären Linie oberhalb des Armes ein paar Stellen markiert (1): Auf dem Mittelfinger die Stelle, wo die Stulpen oben enden sollen, dann kurz unterm Fingeransatz, weil die Hand dort schmaler ist, dann beim Daumenansatz, weil die Hand dort am breitesten ist. Weiter am Handgelenk, dort ist alles sehr schmal und dann am Arm dort, wo die Stulpe enden soll. Als nächster Schritt kommt das Messen des Umfangs (2) und das Messen der Abstände (3) der markierten Punkte - Dabei am besten oberes Ende = 0 und die restlichen Punkte ins Verhältnis dazu setzen. Die Maße in eine Tabelle eintragen (4) (wie folgende) und dann jeweils die Werte für die Hälfte des Umfangs errechnen (5).
Jetzt das Schnittmuster erstellen. Dafür reicht meist z.B. ein DinA4-Blatt aus. Es wird ein Schnitt, der letztendlich auf den Stoffbruch gelegt wird und deswegen nur halb so groß ist wie das geschnittene Stoffstück. Die zwei Teile sind symmetrisch gespiegelt, die linke Seite des Papieres wird als Mittel- bzw. Spiegelachse verwendet. Die untere Seite stellt in diesem Fall die untere Begrenzung dar. Deswegen von der unteren Ecke des Papiers aus eine Linie mit der Länge von der Hälfte des Umfangs der unteren Stulpenseite zeichnen (6). Danach die Gesamtlänge - die Entfernung von unterer und oberer Kante - als Achse von der unteren ecke die Papierseite nach oben entlang zeichnen. Dann entlang dieser Linie die einzelnen Punkte (Fingeransatz etc.) mithilfe der gemessenen Maße einzeichnen (7). Senkrecht zu der Außenlinie werden nun von den Punkten aus Linien mit der Hälfte derLänge der Umfänge gezeichnet (8), danach werden die Außenpunkte davon verbunden (9). Das Schnittmuster ist fertig, deshalb wird es entlang der Außenlinien ausgeschnitten (10).
Als nächstes wird der Stoff zugeschnitten. Am besten sind dehnbare, anschmiegsame Stoffe wie Jersey, z.B. aus alten Shirts. Ich habe dafür einen alten Kissenbezug verwendet. Für den Zuschnitt den Stoff in den Bruch legen, also falten und dann das Schnittmuster mit der Außenlinie (die als Spiegelachse gedacht war) entlang der Falte legen (11). Da bei der Konstruktion keine Nahtzugabe hinzugerechnet wurde, jetzt mit 1cm NZ Abstand (außer an der Faltenkante) die Schnittlinie markieren und ausschneiden (12). Aufgefaltet erhält man nun den vollständig zugeschnittenen Schnitt, mehr ist nicht nötig (13) - allerdings kann man diesen natürlich noch verziehren oder aus verschiedenen stücken collagieren und nicht nur ein Stück verwenden.
Da man meistens zwei Stulpen braucht, die gleich aussehen sollen - zwei gleich aussehende (oder verschiedene, nach Geschmack) Stücke Stoff produzieren und die nächsten Arbeitsschritte des Vernähens immer nacheinander auf beide anwenden.
Vor dem Zusammennähen müssen die Kanten versäubert werden, die nicht zusammengenäht werden. Dafür einen Stich für elastische bzw. dehnbare Stoffe auswählen (15) (Zur not geht einfach ein Zickzackstich, aber kein Geradstich) und die obere und untere Kante des Stoffes umschlagen und nähen (14, 18). Außerdem soll ein Daumenloch eingenäht werden, dafür jeweils auf beiden gespiegelten Seiten die Kante vom Punkt des Daumenansatz zum Fingeransatz versäubern (17). Jetzt zum Zusammennähen das Stoffstück wieder entlang der Mittelachse falten und die Stoffe aufeinanderstecken, allerdings so, dass die linke Seite des Stoffes außen ist, damit später gewendet werden kann und die Naht nicht sichtbar ist (16). Die Außenkanten werden nun aufeinandergenäht, dafür habe ich einen Stich gewählt, der gleichzeitig gerade näht und die Kanten versäubert. Dafür einmal von der unteren Kante bis zum Daumenansatz nähen und dann vom Fingeransatz bis zum oberen Ende (19). Danach wenden (20) und anprobieren und gleich den zweiten nähen:)

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