Mittwoch, 31. Juli 2013

DIY - große Tragetasche

Eine große geräumige Tasche mit langen Henkeln braucht man häufig zum Einkaufen, für den Strand... Sie muss stabil sein und handlich. Dieses Modell bietet sich an, wenn es schnell genäht sein soll und einfach, da sie z.B. oben offen und ohne Verschluss ist. Ich habe sie aus einer alten Hose gefertigt (hier aus einer Herren-Wollhose, Second Hand). Hosen sind stabil, sehen häufig gut oder interessant aus und bieten vor allem viele Taschen an der Oberseite, die man praktisch verwenden kann, ohne neue zu nähen. Man kann einen weiteren Innenstoff nehmen oder einfach den Stoff der Hosenbeine, das gleiche gilt für den Stoff für die Henkel.

du brauchst:
- Stoff: einen festen Außenstoff, z.b. eine Hose, einen Innenstoff (ich habe hier das Innenfutter einer bereits woanders verwendeten Jacke genommen, man kann auch beispielsweise die Hosenbeine verwenden)
- Stoffschere, Maßband, Geodreieck, Stecknadeln, Schneiderkreide, Bügeleisen, Bügelbrett, passendes Garn, Nähmaschine
Außen- und Innenstoff bereitlegen (1). Außenseiten der Tasche in der gewünschten Größe (z.B. 40x30 cm) zuschneiden, bei einer Hose die Beine abschneiden (2). Die folgende Schritte gelten für eine Hose als Außenteil: Reißverschluss zunähen. Aufgrund der Wölbungen die Oberseiten zusammenstecken (3) und Ober- und Unterseite glatt aufeinanderlegen und -streichen. Bei zusätzlichem Stoff im Schritt diesen Innen zusammenstecken, sodass die Oberfläche glatt ist und innen nähen (4, 5, 6). Für zwei zugeschnittene Stoffstücke, keine Hose: An den Seiten, rechts auf rechts, zusammennähen und wenden.
Die Breite des bisheringe Taschenaußenstoffes unten messen, also den halben Umfang (7, 8). Den gesamten Umfang ausreichnen (also zweimal die Länge) und dann die Maße für ein Rechteck für die Bodenfläche der Tasche ausrechnen. Dafür z.B. die Seitenverhältnisse 1:3 wählen. Da der Umfang des Rechtecks so aus insgesamt (2x1)+(2x3)=8 Teilen besteht, den gesamten Umfang durch 8 teilen. Dann ein Rechteck aus dem Außenstoff zuschneiden, dass die Breite 1/8 U + 2cm Nahtzugabe und die Länge 3/8 U + 2 cm Nahtzugabe hat (bzw. die Teile eines anderen Verhältnisses).
Jetzt die Henkel bzw. Träger zuschneiden. Ich habe die Länge je 1 m gewählt. Überlegen, wie breit die Henkel sein sollen (ich habe z.B. 4cm gewählt) und dann zwei 1m lange Streifen mit der Breite (2x Breite Henkel + 2cm NZ, bei mir z.B. 2x4 +2=10) zuschneiden (10). Die schmalen Außenseiten der Henkel 1 cm auf die Innenseite umbügeln (11). Dann die langen Seiten je 1cm nach Innen bügeln (12) und entlang der Hälfte falten, sodass die umgebügelten Seiten in die Innenseite verschwinden (13). Entlang der Außenkanten der Henkel steppen (14).
Ein weiteres Rechteck für den Taschenboden aus dem Innenstoff ausschneiden (15). Außerdem zwei Rechtecke in der Größe des Außenstoffs aus dem Innenstoff zuschneiden, beispielsweise durch Abnehmen der Größe durch Auflegen (16). Das Bodenstück mittig an die Unterseite des doppelt gelegten Außenstoffes legen, sodass zu beiden Kanten gleich viel Entfernung ist, die Stellen markieren (17). Das Rechteck nun rechts auf rechts auf den Außenstoff legen und zusammenstecken (achtung - hier nur den oberen der zwei Stoffe befestigen) (18). Die Seiten aufeinandersteppen, dabei 1cm am Anfang und Ende der Außenkante des Bodenstücks auslassen (19). Dann die andere lange Kante des Rechtecks an das Außenstück nähen, ebenso rechts auf rechts. Nun das Außenstück so falten, dass es entlang der schmalen Außenkante festgesteckt und danach gesteppt werden kann (20). An den Ecken das große Außenstück leicht einknipsen (21), damit keine Falten beim Wenden (23) entstehen.
Die Henkel an die Außenseite stecken, z.B. 1/3 der Gesamtbreite von der Kante entfernt (24), jeweils einer der Henkel auf einer Seite. Die Henkel an der Tasche feststeppen, z.B. mit einem Rechteck, dessen Ecken diagonal mit einem Kreu verbunden werden, für bessere Haltbarkeit (25). Die Innenseiten des Innenstoffes rechts auf rechts legen (26) und an den Außenseiten rechts und links steppen (27). Danach das innere Bodenstoff am großen Innenstück festnähen, so wie mit dem Außenstoff. Das Innenstück aber nicht wenden. Die obere, offene Kante 1-2cm nach Außen bügeln (29). Dann in das Außenstück stecken und entlang der Oberkanten festnähen (28). Die Tasche ist fertig! (29) 

DIY - Handstulpen

Handstulpen, oder besser gesagt Armstulpen, kann man super stricken. Man muss einfach nur das Rundspiel beherrschen und kann dann einfach ewig im Kreis stricken, gerne auch glatt rechts ohne hinzugucken.
...Das klingt schwer? Stricken dauert zu lange? Kein Problem - nähen geht ziemlich schnell. Und man muss auch nicht nur einen langen Schlauch machen, es geht auch direkt an die Handform angepasst, mit Daumenloch und in gewünschter Länge. Nicht jede/r mag Stulpen (tragen), aber für die, die es mögen: so kann man ein Schnittmuster erstellen, womit danach viele interessante Variationen erstellt werden können.

Dafür braucht man:
Schöne Stoffe bzw. schönen Stoff, am besten anschmiegsam und dehnbar wie Jersey, super sind alte T-Shirts, Pullover etc., ich habe einen alten Kissenbezug verwendet.
Außerdem: Den Arm für die Stulpen, ein Maßband, Geodreieck, Papier, Stift, Papierschere, Stoffschere, Stecknadeln, eine Nähmaschine und passendes Garn.
Zuerst müssen die Maße am Arm genommen werden. Wichtig ist hierbei, von wo bis wo die Stulpe reichen soll (vorher überlegen) und man muss gucken, an welcher Stelle der Arm bzw. die Hand welchen Umfang hat, damit es auch genau sitzen kann später. Ich habe es mir einfach gemacht und einfach auch einer imaginären Linie oberhalb des Armes ein paar Stellen markiert (1): Auf dem Mittelfinger die Stelle, wo die Stulpen oben enden sollen, dann kurz unterm Fingeransatz, weil die Hand dort schmaler ist, dann beim Daumenansatz, weil die Hand dort am breitesten ist. Weiter am Handgelenk, dort ist alles sehr schmal und dann am Arm dort, wo die Stulpe enden soll. Als nächster Schritt kommt das Messen des Umfangs (2) und das Messen der Abstände (3) der markierten Punkte - Dabei am besten oberes Ende = 0 und die restlichen Punkte ins Verhältnis dazu setzen. Die Maße in eine Tabelle eintragen (4) (wie folgende) und dann jeweils die Werte für die Hälfte des Umfangs errechnen (5).
Jetzt das Schnittmuster erstellen. Dafür reicht meist z.B. ein DinA4-Blatt aus. Es wird ein Schnitt, der letztendlich auf den Stoffbruch gelegt wird und deswegen nur halb so groß ist wie das geschnittene Stoffstück. Die zwei Teile sind symmetrisch gespiegelt, die linke Seite des Papieres wird als Mittel- bzw. Spiegelachse verwendet. Die untere Seite stellt in diesem Fall die untere Begrenzung dar. Deswegen von der unteren Ecke des Papiers aus eine Linie mit der Länge von der Hälfte des Umfangs der unteren Stulpenseite zeichnen (6). Danach die Gesamtlänge - die Entfernung von unterer und oberer Kante - als Achse von der unteren ecke die Papierseite nach oben entlang zeichnen. Dann entlang dieser Linie die einzelnen Punkte (Fingeransatz etc.) mithilfe der gemessenen Maße einzeichnen (7). Senkrecht zu der Außenlinie werden nun von den Punkten aus Linien mit der Hälfte derLänge der Umfänge gezeichnet (8), danach werden die Außenpunkte davon verbunden (9). Das Schnittmuster ist fertig, deshalb wird es entlang der Außenlinien ausgeschnitten (10).
Als nächstes wird der Stoff zugeschnitten. Am besten sind dehnbare, anschmiegsame Stoffe wie Jersey, z.B. aus alten Shirts. Ich habe dafür einen alten Kissenbezug verwendet. Für den Zuschnitt den Stoff in den Bruch legen, also falten und dann das Schnittmuster mit der Außenlinie (die als Spiegelachse gedacht war) entlang der Falte legen (11). Da bei der Konstruktion keine Nahtzugabe hinzugerechnet wurde, jetzt mit 1cm NZ Abstand (außer an der Faltenkante) die Schnittlinie markieren und ausschneiden (12). Aufgefaltet erhält man nun den vollständig zugeschnittenen Schnitt, mehr ist nicht nötig (13) - allerdings kann man diesen natürlich noch verziehren oder aus verschiedenen stücken collagieren und nicht nur ein Stück verwenden.
Da man meistens zwei Stulpen braucht, die gleich aussehen sollen - zwei gleich aussehende (oder verschiedene, nach Geschmack) Stücke Stoff produzieren und die nächsten Arbeitsschritte des Vernähens immer nacheinander auf beide anwenden.
Vor dem Zusammennähen müssen die Kanten versäubert werden, die nicht zusammengenäht werden. Dafür einen Stich für elastische bzw. dehnbare Stoffe auswählen (15) (Zur not geht einfach ein Zickzackstich, aber kein Geradstich) und die obere und untere Kante des Stoffes umschlagen und nähen (14, 18). Außerdem soll ein Daumenloch eingenäht werden, dafür jeweils auf beiden gespiegelten Seiten die Kante vom Punkt des Daumenansatz zum Fingeransatz versäubern (17). Jetzt zum Zusammennähen das Stoffstück wieder entlang der Mittelachse falten und die Stoffe aufeinanderstecken, allerdings so, dass die linke Seite des Stoffes außen ist, damit später gewendet werden kann und die Naht nicht sichtbar ist (16). Die Außenkanten werden nun aufeinandergenäht, dafür habe ich einen Stich gewählt, der gleichzeitig gerade näht und die Kanten versäubert. Dafür einmal von der unteren Kante bis zum Daumenansatz nähen und dann vom Fingeransatz bis zum oberen Ende (19). Danach wenden (20) und anprobieren und gleich den zweiten nähen:)

Dienstag, 30. Juli 2013

DIY - Beanie Mütze

Man braucht: Dehnbaren Stoff für die Mütze (z.B. Jersey von T-Shirts, dickeren von Sweatshirts, oder Strick von Pullovern etc.)
Maßband, Papier, Stifte, Geodreieck, Stecknadeln, Schere, Nähmaschine, passendes Garn.
Da eine Beanie-Mütze hinten am Kopf getragen wird, den Kopfumfang von der oberen Stirn über die Stirn bis zum Haaransatz am Nacken messen und notieren (1). Dies wird der Umfang der Mütze, wahrscheinlich ca. 60 cm. Für das Schnittmuster wird aber nur der halbe Schnitt konstruieren, deswegen den Kopfumfang durch zwei teilen und 1cm Nahtzugabe hinzurechnen. Für den Schnitt wird ein Quadrat mit jeweils den Außenkanten 1/2 Umfang + 1cm benötigt. Ich habe für ein passendes Papierstück zwei Din A4 Blätter zusammengenäht (2). Die Maße abmessen und markieren und das Papier durch Falten oder schneiden in die richtige quadratische Größe bringen (3).
Den Schnitt ausgebreitet bereitlegen (5), in der Mitte falten (6) und die Außenkanten jeweils auf die Mittelfalte legen (7), sodass das Papier durch Knicke optisch geviertelt ist (8). Konstruktion durch Abmessen würde auch funktionieren. Jetzt das Papier der Hohe nach dritteln: Dafür die Maße des halben Kopfumfangs (z.B. 30) durch 3 teilen (also 10cm) und von der oberen Kante des Papieres aus jeweils an den Seiten (parallel zu den Falten) 1/3 markieren (9) und eine drittelnde Linie auf dem Papier ziehen (10). Die zwei äußeren Faltungen des Papieres an der oberen Kante markieren und die mittlere Faltung an der neuen Drittellinie sowie den seitlichen Außenkanten markieren. Diese Punkte wie in der Abbildung mit leicht konvexen Linien verbinden (11) und entlang der Linien ausschneiden (12).
Den dehnbaren Stoff (hier dünner grauer Jersey) in den Bruch legen und das Schnittmuster entlang der Falte plazieren (13) und ein Stoffstück ausschneiden (14). Aufgefaltet ist es so breit wie der Kopfumfang, hat die Hälfte in der Höhe und vier Spitzen oben (15). Jetzt die untere Kante umbügeln und mit einem Elastikstich versäubern (16). Ich habe noch zur Zierde Wolle auf den Stoff genäht. Jetzt den Stoff wieder in der Mitte falten, sodass die Stoffinnenseite außen sichtbar ist und an den Kanten aufeinander stecken (17). Jetzt mit einem Elastikstich, der am besten auch Kanten versäubern sollte, jeweils die offenen Außenseiten bis zu den oberen Spitzen aufeinandernähen, sodass sozusagen das V in der Mitte oben offen bleibt (18-20).

Jetzt in die oben übriggebliebene Öffnung greifen und die beiden durch die vorherigen Nähte entstandenen Ecken aufeinanderlegen und stecken (21-23). Diese noch ungenähte Öffnung wieder mit einem Elastikstich miteinander vernähen (24), man näht hier sozusagen einen Halbkreis. Die Mütze ist jetzt fertig und kann gewendet (25) und getragen (26) werden. :)

Montag, 29. Juli 2013

DIY - Objektivbeutel

Es wird benötigt (1):
- das Objektiv, für welches die Tasche genäht werden soll
- ein Außenstoff (ruhig etwas fester, ich habe hier selbst gebatikten Stoff genommen - gut sind auch Stoffreste, alte Kleidung etc.), ein Innenstoff, eine Kordel oder weiteren Stoff zum Nähen von Bändern. Evtl. dickes Vlies zum Aufbügeln und Verstärken, dickere Wollstoffe würden dafür aber auch gehen.
- ein Maßband, Geodreieck, ein Stift, Papier zum Schnittmuster zeichnen, eine Papierschere, eine Stoffschere, passendes Garn, Stecknadeln, eine Nähmaschine, Bügeleisen und Bügelbrett.
Für das Schnittmuster brauchst Du die Maße des Objektivs. Zuerst miss die Strecke von der oberen Mitte (2) bis zur unteren Kante (3), dies wird die äußere Seite der Tasche sein, die oben überhalb der Mitte zugeschnürt wird. Als nächstes wird der Umfang gemessen. Auf einem Blatt Papier, DinA4 reicht meistens aus, kann jetzt das erste Teil des Schnittmusters gezeichnet werden: Dafür erst an der rechten Seitenkante entlang, von der Ecke rechts unten hoch, die gemessene Höhe + 1cm Nahtzugabe als Linie zeichnen (5). Dann von der Ecke aus an der unteren Seite entlang eine Strecke mit dem Umfang + 3cm NZ zeichnen (6).
Das entstandene Rechteck ausschneiden (7). Für den zweiten Teil des Schnittmusters - den Kreis an der unteren Seite des Zylinders - den Durchmesser des Objektives messen (8). Zwei Zentimeter Nahtzugabe dazurechnen und ein Quadrat zeichnen, das jeweils dies als Seitenlänge hat (9). Durch das Verbinden der Ecken den Mittelpunkt des Quadrates ermitteln. Wer ein Zirkel zur Hand hat, kann jetzt von hieraus einen Kreis zeichnen (der Radius sollte die Hälfte des Durchmessers des Objektives betragen). Wer keines hat: Die Quadratseiten mit einer Markierung halbieren (10). Diese Punkte mit dem jeweils gegenüberliegenden verbinden. Vom Mittelpunkt aus den Radius des Objektives nach Außen hin auf den bisher gezeichneten Linien markieren (11) und dann diese Punkte verbinden (12) und den entstandenen Kreis ausschneiden (13). Schnitteile beschriften nicht vergessen (14).
Das rechteckige Schnittmuster auf den Außenstoff legen (15), die Maße übertragen und den Stoff zuschneiden (16). Das Vlies (wenn vorhanden) und den Innenstoff ebenso in der Größe des rechteckigen Schnittmusters ausschneiden (17). Das runde Schnittmuster auf den Außenstoff legen und ausschneiden (18), ebenso mit dem Vlies und dem Innenstoff vorgehen. Ein weiteres Stück aus dem Außenstoff ausschneiden: die Breite des rechteckigen Schnitts verwenden, allerdings nur ca. 6cm lang (20).
Den Außenstoff auf das Vlies bügeln (21). Den letzten zugeschnittenen Streifen längs in der Hälfte falten und im Bruch bügeln (22), danach mit der Schere halbieren (23). Die schmalen Ränder der nun entstandenen zwei Stücke jeweils versäubern, dafür entweder einmal ca. 0,5 cm falten, bügeln und mit Zickzackstich vernähen oder 0,5 cm falten, bügeln und nochmal 1 cm falten und bügeln und dann steppen (24). Jetzt die beiden Streifen wieder in der Mitte falten, sodass die gefalteten Kanten innen sind und die Stücke auf den Außenstoff (rechts) legen - entlang der Oberkante mit der offenen Seite nach oben, jeweils mit Abstand zu den Außenseiten und voneinander (25). Dann rechts auf rechts den Innenstoff auf das Rechteck legen und Feststecken (26). Jetzt die obere Kante des Rechtecks steppen (27), sodass nach dem Aufklappen die beiden Streifen zwischen den beiden Stoffstücken herausschauen (28). Jetzt Außen- und Innenstoff links auf links aufeinanderbügeln und die Kante mit den herausblickenden Stücken glätten (29).
Die obere Kante des Außenstücks steppen, sodass der Fadenzug gesichert ist (30). Dann mit der Innenseite nach Außen den Stoff der Länge nach so Falten, dass jeweils die Ecken aufeinanderliegen (31) und dann entlang dieser Kante steppen und den überstehenden Stoff bis auf ca. 5mm abschneiden (32). Für das Festnähen des unteren Kreises kleine Einschnitte in den unteren Bereich des Stückes machen (33), Fließ sowie Außen- und Innenstoff aufeinanderbügeln (34) und den Kreismit der Innenseite nach Außen an dem gewendeten Außenstück festnähen, sodass eine Zylinderform entsteht (35,36). Überstehenden Stoff wieder kürzen und beide Innennähte mit Zickzackstich versäubern (37), Tasche wenden und Kanten entlang des runden Bodens herausdrücken (38).
Stoffstücke für die Bänder des Fadenzuges zuschneiden: Das Rechteckige Schnittmuster nehmen und zwei 4 cm breite Stücke schneiden, die etwas länger sind als die breite Seite des Schnittmusters (39). Die schmalen Außenseite der Stücke jeweils auf die linke Seite des Stoffes bügeln, ca. 1 cm breit (40). Dann die langen Seiten jeweils ca. 1 cm breit auf die Innenseite hin bügeln (41, 42). In der Mitte falten, sodass die rechte Stoffseite außen ist und die unversäuberten Stoffkanten innen (43). Das Band erst an der Seite der aufeinanderliegenden Faltkanten steppen (nah am Rand), dann an der anderen gefalteten Seite, um ein glattes Band zu erzeugen (44).
Die beiden Bänder gerade bereitlegen (45). Das erste Band durch beide Schlaufen führen, dann das zweite von der anderen Öffnung aus, sodass beide die Kreisform des Beutel einmal umrunden (46,47). Der Objektivbeutel ist nun fertig, kann befüllt werden und schließt sich durch Ziehen an den beiden Außenseiten der Bänder (44).

DIY - Handytasche aus Papier mit Lieblingsmotiv

Für die Aufführung verkaufte ich Handytaschen aus alter Kleidung und Notenblättern der performten Lieder als "Merchandising". Vor allem die teilnehmenden Studierenden nahmen sich solche eine Tasche als Andenken an ihr Projekt mit, auch jetzt sehe ich immer wieder jemanden sein Handy aus solch einer Tasche herausziehen.
Ich wurde immer wieder gefragt: wie machst du das? Wie kann man Papier nähen?
Außerdem gab es sogar eine Anfrage für eine Handytasche mit "personalisiertem" Familienfoto, deswegen hier eine Anleitung zum nach- bzw. selbermachen.

Was Du brauchst: 
-schönes Lieblingspapier - z.B. Zeitschriften, ausgedruckte Fotos, Notenblätter etc. ... Papier sollte nicht zu dünn, aber auch nicht zu dick sein (kein Fotopapier) - sonst bricht es. Testen: einmal zerknittern und wieder auffalten. Ist es nicht zerbrochen? 
-Lieblingsstoffe: alte Lieblingskleidung, Stoffreste... Wenn die Stoffe sehr dünn sind, evtl. mit Vlieseline verstärken oder dickes Vlies mit einarbeiten. Du brauchst einen Außenstoff und einen Innenstoff.
Dein Handy (mp3-Player, Kamera...), ein Maßband (Lineal geht zur Not auch, sollte aber flexibel sein), Papier zum Schnitt aufzeichnen, Stift, Geodreieck, Schneiderkreide, Papierschere, Textilschere (ich habe es mit Rollschneider und Schneideunterlage gemacht, muss aber nicht), Holzleim (wasserfest und flexibel), Borstenpinsel (möglichst größer), alte Zeitungen o.ä. zum Unterlegen, evtl. Vlieseline zum Aufbügeln zum Papierverstärken, Stecknadeln, Nähmaschine, passendes Garn, evtl. Bügeleisen um Stoffe zu glätten.
Umfang des Handys (natürlich gehen auch mp3-Player, hier benutze ich meinen Ipod, ebenso Kameras etc.) in der BREITE (1), der LÄNGE (2) und der HÖHE (3) messen und notieren.
Ein Schnittmuster-Rechteck auf Papier mit dem Geodreieck zeichnen. Dafür Breite = 0,5 x (Breitenumfang (1)) nehmen, also die Hälfte von (1). Für die Länge 0,5 x (Längenumfang (2)) rechnen, also die Hälfte von (2) - davon einmal die Höhe (3) abziehen. Ausschneiden (5).
P.S.: Wenn man möchte, kann man schon jeweils 2 cm Nahtzugabe dazugeben, ich mache das erst beim Zuschnneiden, damit ich das Schnittmuster auch für einen späteren Schritt verwenden kann.
Das gewünschte Lieblingspapier holen und überlegen, welcher Auschnitt verwendet werden soll (6). Ich habe hier eine Werbung für Kleidung aus schönen Stoffen verwendet. Das Schnittmuster auf den Ausschnitt legen. im Abstand von 1 cm (als Nahtzugabe) mit Kreide o.ä. den Umfang markieren (7) und ausschneiden (8). Wer möchte, kann noch etwas "used-look" hinzufügen, dass habe ich bei meinen Notenblättern gemacht, damit sie noch älter aussehen: das zugeschnittene Stück einmal stark mit der Hand knittern und dann mit dem Bügeleisen wieder glätten.
 Das zugeschnittene Papier auf alte Zeitung o.ä. legen und mit Holzleim gleichmäßig einstreichen (9). Trocknen lassen, dauert ca. zwei Stunden. Pinsel auswaschen (10) und Tube verschließen nicht vergessen!
11-15: Wenn das Papier getrocknet ist - wer mag, kann es noch einmal für mehr Haltbarkeit mit aufgebügelter Vlieseline verstärken. Dann auf den gewünschten (geglätteten) Außenstoff legen und die Form übertragen und ausschneiden (11, 12). Natürlich ist auch eine Collage aus mehreren Stoffen möglich. Dann das Papier und den Stoff rechts auf rechts zusammenlegen und eine Längsseite steppen (13). Überschüssige Reste abschneiden (14) und das Zusammengenähte auffalten und glatt streichen bzw. drücken (15).
Das zusammengenähte Außenstück auf den geglätteten Innenstoff legen, Form übertragen und ausschneiden (16). Wenn der Stoff sehr dünn ist, noch ein Stück Vlies in der Größe ausschneiden und dazuleben. Jetzt Innenstoff und Außenteil rechts auf rechts zusammenlegen und die obere (erkennbar an der Oberseite des Motivs) Breitenseite steppen und überschüssige Reste abschneiden (17). Wenden, Kante gut glätten und zusammendrücken und auch einmal Steppen (18). Dann von der Innenseite aus an den Ecken Ober- und Unterteil zusammenheften (19), um es dann einmal zu falten (sodass Papier und Stoff des Außenteils wieder rechts auf rechts zusammenliegen) (20).
An der oberen, bereits gesteppten Seite ist der Einschub, hier nicht nochmal nähen. Als nächsten Schritt die Schnittvorlage (nur wenn ohne Nahtzugabe, sonst Gerät nehmen) auf den Stoff legen, so dass es an der gefalteten Kante anliegt. Die offene Seite und Unterseite steppen (21). Danach das überschüssige Material abschneiden (22) und nochmal mit Zickzackstich versäubern (23). Jetzt kommt ein wichtiger Teil: Wenden. Dabei vorsichtig sein, damit das Papier nicht verletzt wird. Ecken nachdrücken. Fertig! (24, 25)