Donnerstag, 31. Januar 2013

Und wohin damit? Neuer Shop bei DaWanda

...Meine neue Leidenschaft: Nähen. Mach ich wirklich viel, meine neue Nähmaschine ist super und das Zimmer hat schon mehrere Schichten von Stoffresten auf dem Boden...
Schritt 1: Wie kann ich mein aktuelles Hobby produktiv in das Uni-Projekt vom AM5 einbetten? Ich nähe gerade hauptsächlich Taschen, ich wollte doch eher Lieblingsobjekte konservieren bei meiner Projektidee... Mythen...
Schritt 2: Ich glaube, die Verbindung bekomme ich schon irgendwie hin. Aber was tun mit den ganzen Nähergebnissen? Ich kann hauptsächlich Stifte- und Tabaktaschen und na ja, so häufig haben keine Freund_innen Geburtstag und ich selber benutze das gar nicht... Es geht um das Nähen um des Nähens willen, ich brauche keine Täschchen, ich benutze noch nicht einmal eine Handytasche und Stifte werfe ich sowieso nur einfach so, ohne Stoff drumrum, in meinen Rucksack...
Lösungsansatz: mein Freund fotografiert viel, wie ich. Ich stelle die Sachen auf meinen Blog, bekomme ein, zwei Kommentare dafür und manchmal auch KP in der Uni. Er bekommt Geld dafür, und das nicht wenig.
Lösung: Kunst vs. Kommerz. Ekelhafter Ansatz, diese Unterscheidung, aber - das Material... Um es bezahlen zu können, muss ich arbeiten gehen. Ich sollte einfach die Sachen verkaufen... Dann ist mein ständiger Projektetrieb kein Selbstläufer-Kreislauf mehr.

Durchführung: Ich habe einen DaWanda-Shop gegründet!!! Das ist Verkaufen im Internet wie bei Ebay, nur mit selbstgesetztem Preis und längerer Angebotsdauer. Puuuuh, sind da viele Leute... Alle verkaufen sie Handytaschen mit Pünktchen- und Eulenstoff...

Herzlich Willkommen beim DaWanda-Shop MythenDinge, wo ich ab jetzt die Zwischenergebnisse meiner Projektgier auswerten kann.


...Nachtrag vom Juli 2013: ...Es gab noch ein paar Schwierigkeiten. Für den Vertrieb hergestellte Produkte müssen versteuert werden etc., doch nicht so wie bei Gebrauchtwaren-Ebay. Und da ich einen Nebenjob habe, würde sich das nicht lohnen... Deswegen habe ich nicht allzu viel dort hochgestellt. Jedoch: insgesamt wurden schon 5 Taschen (von 14 Produkten) verkauft!! ...Die Taschen sind übrigens, ganz in der Upcycling-Tradition, aus einer alten Weste, 3 alten Krawatten, einer Lederhose und einem Hemd. Außerdem hab ich meinen Kinderwebrahmen wieder ausgekramt, das Ergebnis ist auch hier gelandet.


Donnerstag, 3. Januar 2013

neuer Blog - "bis nachts um zwei" - ein Medienwandel

Bisher hatte ich meinen Blog "nervus opticus, digital" ( http://nervusopticusdigital.blogspot.de/ ), wo ich meine ganzen Fotos, Videos, Zeichnungen etc. hochgeladen habe, kombiniert mit Texten, die sehr von meinen Uniinhalten inspiriert waren (immer schön bezogen auf  Medien und Konstruktion und so)...
Ich verbringe meine Freizeit gerne mit Projekten. Bloß die Medien wechseln - die Fotografie zieht sich durch alles durch, aber wenn sie nicht selbst das wichtigste ist, ist sie Mittlerin zu materiellen Produkten, sie zeigt. Letztes Jahr hatte ich eine Drahtphase, eine Holzphase, wie immer im Winter meine Strickphase usw. Häufig sitze ich bis nachts an Projekten, meist in der Endphase für die Blogpräsentation an der Nachbearbeitung bei Photoshop. Doch irgendwie hat sich seit diesem Winter eine Wandlung durchgeführt: Ich fokussiere mich immer mehr auf das Nähen. Und das ist was neues, weil ich mache das nicht, um irgendwelche gesellschaftskritischen Aussagen zu machen (okay, Upcycling mit alten Stoffen, da geht's um Nachhaltigkeit und ich kann auch schön meinen Liebling Roland Barthes zitieren, aber es geht... na ja, mit Marx gesagt viel mehr um den... Gebrauchswert der Ergebnisse. Das Ergebnis ist nicht stellvertretend für eine Botschaft über Körperkonstruktion und so, ich versuche nur etwas selbst hübsch zu gestalten. Vielleicht ist es auch anders, da steckt bestimmt noch mehr hinter, aber... egal.).
...Jedenfalls: Ein neuer Blog musste her! Bei dem alten habe ich mir zur Bedingung gesetzt, etwas in einen abstrakten Zusammenhang zu stellen und etwas dazu zu schreiben. Das habe ich auch ein paar Jahre so durchgehalten... Wenn ich aber etwas neues Genähtes präsentieren will, will ich sagen: guck mal, das habe ich gemacht! Und vielleicht bin ich noch stolz auf das (ungewöhnliche) Material und auf die (neue) Technik. Also nix mit Text... und das hat nichts auf dem alten Blog zu suchen. Außerdem... wie gesagt, hier ist die Fotografie ein rein indexikalischer Verweis, die Form folgt der Funktion, populär und kein legitimer Geschmack würde Bourdieu sagen. Das heißt - früher nahm ich Fotos mit meiner großen, protzigen, technisch aufwendigen Spiegelreflexkamera auf, inszenierte dafür Licht, machte den Hintergrund, Auswahlprozess am Computer, Nachbearbeitung, Text, Text, Text, bei Facebook Werbung posten kommt noch dazu. ...Für den neuen Blog habe ich etwas neues, einfaches entdeckt: die simple Kamera meines Ipods und das hipster-Programm (bzw. die App) Instagram, die immer gleich retro-Filter drüberlegt. Das heißt, das Medium wird reine Funktion: neu genähtes hinlegen, mit Ipodkamera draufhalten und klicken, gleich über den mp3-Player bei tumblr hochladen, dazu noch schnell Form benennen und Material und Technik. Fertig! Und auf ins nächste Projekt.
...Aber alles bleibt eine Hommage an die Hand-Aktivität. (Der Begriff Handarbeit ist mir zu traditionell weiblich belastet, außerdem konnotiert er meiner Ansicht nach (genauso wie das aktuell gehypte "DIY") eher Reproduktion ohne das Haben der eigenen Vorstellung (Entwurf etc.).... wieder Marx und so, entfremdete Arbeit...) und an das nicht-aufhören-können davon. Immer wieder, immer ein anderes Medium - bis nachts um zwei!

...Die Anfänge im Januar. Socken, Geburtstagsgeschenk-Taschen und gesammeltes vom BM2.