...wie komme ich zu den Schnitten? Ich habe in letzter Zeit viele kleine Täschchen für Freunde und für mich selbst genäht. Das hat mir aber niemand gesagt wie das geht, auch haben mich die Schnittkonstruktionsseminare in der Uni zwar inspiriert, aber mir das nicht vorgegeben - deswegen schaute ich bei Youtube nach Vorlagen. Ich habe aber nicht Schnitte vollständig abgeschaut, sondern nur eine Grundform des Konstruierens übernommen und viel abgewandelt.
Durch das Video http://www.youtube.com/watch?v=D0deShjg9pI
wollte ich lernen, Handytaschen zu nähen. Vorher kannte ich nur eine Version,
wo man z.B. zwei Filzvierecke (die fransen nicht) von außen aufeinandernähte.
Ich wollte unsichtbare Nähte. Die Frau vom Video erklärt sehr schön die
selbstständige Schnittkonstruktion (bei den meisten Internetvideos wird für den
Schnitt ein Download angeboten). Durch sie lernte ich, dass ich für die Maße
z.B. der Breite des Handys/der Tasche nicht die Breite und die Höhe messen muss
und dann die Höhe jeweils halbieren (etc. … ich war etwas ungeschickt), sondern
dass man einfach den Umfang misst und dann für eine Taschenhälfte halbiert.
Auch benutzt die Videoersetllerin Küchentücher für die Schnittkonstruktion,
welche sie auch direkt an das Handy anlegt, das entfernte mich von der
Vorstellung, ich bräuchte teures Papier zum Schneidern und ich müsste alles
vorerrechnen. Hier wurde ich auch auf die Idee des Klettverschluss-Verschlusses
gebracht (den ich dabei aber noch nicht schön genug fand, erst später kam er
als Lösung auf). Auch hier kam ich auf die Idee, wie man durch Wenden
Innenfutter ohne fransende Nähte machen kann. Später ist mir bei den
Handytaschen das Wenden (außer in einigen Schritten) aber für die
Massenproduktion zu aufwendig.
Auf http://www.youtube.com/watch?v=i5FVpcpkmjM
kann man eine gute Anleitung zum Nähen von Stiftetaschen sehen. Das hat mich
inspiriert, mich endlich auch an Reißverschlüsse ranzutrauen und an
Innenfutter, bei dem man die Nähte nicht sieht - Stichwort Wenden (nach dem
Nähen auf links). Hier habe ich gelernt, dass dies durch eine Wendeöffnung sehr
einfach ist, die man - im Innenfutter - relativ unsichtbar vernähen kann.
Diese Form der
Stiftetasche habe ich dann mehrmals ausprobiert und war sehr stolz auf die
Ergebnisse, fast "wie gekauft"! Von der Form habe ich jetzt auch
insgesamt drei Taschen auf DaWanda verkauft, wahrscheinlich weil sie alle mit
rotem Wildleder gemacht waren, dort gibt es nämlich sehr viele dieser doch
einfach genähten Taschen.
http://www.youtube.com/watch?v=aAmediTNxLE
kann ich sehr empfehlen, da wird sehr gut erklärt, wie man eine Paspeltasche,
beispielsweise für einen Blazer näht. Durch mein eigenes Nähbuch habe ich das
nicht verstanden, deshalb bin ich danach auch insgesamt zum Lehrmedium
Youtube-Video gewechselt. Ich wollte wegen meiner Freundin T. solch eine Tasche
für Tabaktaschen lernen. Sie, die eine Ausbildung als bekleidungstechnische
Assistentin hat, hatte das auch in ihrer Tabaktasche, worauf ich neidisch
war. Durch die Paspeltasche habe ich
gelernt, dass man tatsächlich auch durch Aufnähen auf die rechte Stoffseite
eines fast fertigen Stücks unsichtbare Nähte und unfasernde Kanten erzeugen
kann, was dabei auch noch sehr schick und professionell aussehen kann.
Auf http://www.youtube.com/watch?v=0co5_996co8
ist eine gute Anleitung zum Nähen kleiner Täschchen zu finden, eins meiner
ersten Videos, was ich gesehen habe. Hier lernte ich, Taschen mit
Verschlussklappen (mein einziges Verschlusssystem war damals noch ein Knopf mit
einem Knopfloch oder einer Gummiband-Lasche) zu machen - indem ich das ganze
Stück vorm Zusammennähen der Lasche unten auf links zusammennähte und wendete
und nicht, wie vorher, den Stoff umknickte und durch Zickzackstich-versäuberte.
Außerdem beeindruckte mich das Video, weil die Schneiderin sehr ordentlich arbeitete, immer
zwischendurch bügelte (danach kaufte ich mir ein Bügeleisen und machte es auch
immer zwischendurch). Die Schneideunterlage und den Rollschneider verstand ich
erst nicht, erst viel später in der Endphase des Projektes legte ich mir - zur
großen Vereinfachung und für geradere Kanten (die man deswegen besser
übereinanderlegen und nähen kann).
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