Freitag, 2. August 2013

DIY - Papiertäschchen

Kleine Täschchen sind einfach und schnell zu nähen und man kann sie immer mal gebrauchen. Die meisten, die bei mir eine gekauft haben, haben sie für "Kleingeld beim Feiern gehen" genommen, ich selbst benutze sie für Ohropax (sie sind auch abwischbar), andere für Kamera-Speicherkarten, natürlich gehen auch andere Sachen wie Ohrringe, Schmuck, Nähzeug, Tampons, Briefe, Kopfhörer und alles andere kleine, dass in einer größeren Tasche nicht verloren gehen oder dreckig werden soll. Das besondere an dem Schnitt ist im Gegensatz zu vielen anderen Täschchen dieser Größe, dass man durch die eingebaute Falten mit auch etwas voluminöserem befüllen kann - das hab ich von dem Kleingeldfach meines Portemonnaies abgeschaut. Und das besondere ist natürlich das Material - Papier! Dadurch kann man auf kleiner Fläche interessantes Design einbringen, außerdem ist es auch noch abwischbar.
Man braucht:
-Lieblingspapier, z.B. Zeitschriften, Noten von Lieblingsliedern, ausgedruckte Fotos (Fotopapier ist aber wahrscheinlich zu dick und könnte brüchig werden) - alles mögliche funktioniert.
- wasserfesten und flexiblen Holzleim, einen breiteren Borstenpinsel, Papier zum Schnitmusterzeichnen, Stift, Geodreieck, Papierschere, passendes Garn, Klettverschluss, Nähmaschine, alte Zeitung zum Unterlegen.
Auf das Papier ein Rechteck zeichnen, das die Größe der späteren Tasche im geschlossenen Zustand haben soll, ich habe hier mit einem Seitenverhältnis von 2:3 9x6cm genommen (2). Unter dieses Rechteck das gleiche nochmal zeichnen. Darunter einen Halbkreis, der später den "Deckel" bildet, er ist so breit wie das Rechteck und bei mir so lang wie das halbe (2). Das nun fertige Schnittmuster ausschneiden (4), Nahtzugabe muss nicht dazugerechnet werden.
Lieblingsmotiv / -design auswählen. Ich habe hier ein Bild von Robbie Williams genommen, für viele ein Lieblingsstar. Ausgewählt habe ich genauer seine Hand, weil dort L O V E buchstabiert ist und das bestimmt hübsch auf der Tasche aussieht (5). Das Schnittmuster so darauf plazieren, dass das Motiv abgedeckt ist (6) und ausschneiden (7). Dann zuerst die Oberseite des Papiers vollständig mit Leim einpinseln, mit einer Unterlage (8). Hier auch auf den Pinselstrich achten, zu Unregelmäßiges würde man später sehen. Trocknen lassen - nach meiner Erfahrung mindestens 1,5 Stunden. Das weiß wird dann transparent. Pinsel auswaschen nicht vergessen (9)!
Wenn der Leim getrocknet ist (10) die Rückseite mit Leim einstreichen (11). Dies ist sozusagen das Innenfutter der Tasche. Dafür kann man auch Stoff oder weiteres Papier verwenden. Jetzt das Schnittmuster für die Seitenfächer erstellen (ist natürlich auch schon am Anfang möglich). Es hat die gleiche Größe wie das anfangs gezeichnete Grund-Rechteck, ist bloß in der Hälfte halbiert (12). Man kann auch das Rechteck als Schnittmuster verwenden und das Papier dann halbieren, da man dieses Stück zweimal zuschneidet, allerdings kann man so besser jeweilige Motive auswählen (13). Auch diese zugeschnittenen Stücke von beiden Seiten mit Leim einstreichen und trocknen lassen (14).
Jetzt den Klettverschluss zuschneiden. Ich habe davon lange Versionen, von denen man sich nach Bedarf etwas abschneidet, es gibt auch andere Möglichkeiten. Nach Wunsch kann man natürlich auch Druckknöpfe etc. verwenden, man muss bloß aufpassen, dass das Papier reißen kann. Ich habe den Klettverschluss (beide Seiten) in der Länge von ca. 1 cm abgeschnitten (15). Jetzt das große Papierstück einmal so falten, dass es so aussieht wie die spätere Tasche. dafür werden die beiden Rechtecke links auf links gefaltet und darüber der Halbkreis als Deckel (16). Jetzt die beiden Stücke für die Außenfächer rechts auf rechts an die gerade, schmale Kante des wieder aufgefalteten großen Stücks legen. Die Kanten der zwei Stücke sollten an der gerade entstandenen Faltkante liegen, zur Not kürzen oder neu falten (17). Den ersten Fächer an der Außenseite festnähen, mit Gerad- oder Zickzackstich (18). Beim Nähen von Papier, auch wenn es mit Leim gesichert ist, immer große Abständen von Stichen wählen, da sonst das Papier zu sehr durchlöchert und reißt. Danach den Faden noch nicht Abreißen und das aufgenähte Stück auffalten und entlang der Naht knicken (19). Jetzt die gerade, schmale Seite des großen Papiers mit Zickzackstich nähen, damit in der Mitte der Klettverschluss angenäht werden kann.  
Wenn die beiden Außenlaschen und der Klettverschluss angenäht sind, die Außenlaschen nach Innen knicken, dafür die Außenkante etwas einschneiden (21). Jetzt das Stück unterhalb der Außenlaschen knicken, sodass das Papier schon aussieht wie die spätere offene Tasche. Die Außenlaschen je in der Mitte knicken, sodass ihre Außenkanten auf den Außenkanten der Tasche liegen (22). Jetzt die Außenkante der Tasche mit Zickzack nähen, sodass die Laschen an der Tasche befestigt werden, außerdem das Gegenstück zum bereits eingenähten Klettverschluss so in die obere Lasche einnähen, dass die Tasche damit geschlossen werden kann (23).
Die abstehenden Fäden entfernen (25). Die Tasche ist nun fertig! Durch die Außentaschen kann sie auch mit etwas voluminöserem befüllt werden (28).

DIY - Rucksack-Beutel

Man braucht:
- Außenstoff (man kann auch Teile kombinieren, ich habe hierfür ein altes Hemd und eine alte Bluse verwendet, weil ich die Knopfleisten interessant fand)
- Innenstoff
- Stoff für die Träger
sonst: Papier, Stift, Maßband, Geodreieck, Stoffschere, Papierschere, Bügeleisen, Bügelbrett, passendes Garn, Nähmaschine
Nachdem alles benötigte beisammen ist (1), den Außenstoff flach auslegen und entscheiden, welche Größe der Beutel haben soll (2). Ich habe beispielsweise ein DinA3-Blatt als Vorlage verwendet und da ich den Außenstoff aus zwei verschienenen Teilen mit den Größenverhältnissen 1/3 und 2/3 haben möchte, habe ich das Blatt dementsprechend geknickt. Ein Stück in dieser Größe (Nahtzugabe nicht vergessen, damit die beiden Stücke zusammengenäht werden können) zuschneiden (4). Ein weiteres für die Rückseite (5).
Für das untere Drittel habe ich entschieden, den Ärmel einer Bluse zu verwenden (6). Diese in der Breite des Rucksacks abschneiden (7) und der Lange entsprechend anpassen und das Ärmelstück halbieren (8). Das untere und obere Stoffstück rechts auf rechts zusammenlegen, feststecken und festnähen (9). Aufalten und Bügeln (19), das gleiche mit der Rückseite machen. Dann zwei Stücke entsprechend der Außenseiten aus dem Innenstoff schneiden (11). 
Zusätzlich noch weitere Stücke für den Henkeldurchzug zuschneiden, dafür zwei Stoffstücke aus dem Innenstoff (Außen ist genauso möglich) in der Breite der bisherigen Stücke, mit einer Länge von ca. 8 cm zuschneiden (12). Die äußeren, schmalen Kanten ca. 1cm nach Innen umbügeln (13) und die Kanten des Stoffes mit Zickzackstich nähen. Nun in der Mitte falten und bügeln (14). Die so entstandenen Stücke auf die rechte obere Seite der Außenstoffe legen (15) und darauf rechts auf rechts einen Innenstoff (16), feststecken und entlang dieser oberen Kante die 3 Teile zusammennähen (17) und dann auffalten und so bügeln, dass Innen- und Außenstück links auf links zusammenliegen und als weiteres das Schlaufenstück herausguckt (18, 19).
Jetzt den Stoff für die 2 Träger zuschneiden. Bei mir sind zwei jeweils 140cm lange und 4,5 cm breite Streifen entstanden. dabei habe ich Teile von den verschiedenen Stoffen zusammengenäht (20, 21). Jetzt die beiden langen Außenkanten knapp 1cm nach Innen umbügeln (22, 23) (dies kann man auch mit der Hilfe eines Schrägbandformers machen) und dann längs in der Mitte falten und bügeln (24). Entlang der Außenkanten jeweis steppen (25).
Die Länge der Träger kann variieren, man sollte aber nicht zu extrem abweichen. Wenn sie breiter werden sollen, muss die Schlaufe entsprechend größer zugeschnitten werden.
Die Trägerbänder jeweils auf die unteren Ecken der rechten Seite eines Außenstoffteils legen, dabei sollten sie auf dem Stoff liegen und von der Befestigung aus leicht nach oben zeigen (26). Mit Stecknadeln feststecken. Das zweite Teil mit Außen- und Innenstoff rechts auf rechts auf das erste legen und rechts auf rechts feststecken (27). Jeweils an den Außenseiten festnähen, ein Wendeloch beim Innenfutter lassen (27). Den Beutel durch das Wendeloch wenden, dieses umbügeln und zunähen (28). Jetzt den Außenbeutel formen und das Innenfutter hereinstecken (29). Die obere Kante unter den Zugschlaufen steppen (30).
Eins der in den unteren Ecken befestigten Bändern von seiner Seite aus erst durch eine Schlaufe zur anderen Seite ziehen (31) und dann durch die andere Seite wieder zurück (32). Mit dem zweiten Band gleich verfahren, von der befestigten Seite aus erst durch die eine Schlaufe (33) und dann durch die andere zurück zur Ausgangsseite (34). Die losen Enden des Bandes auf eine andere Stelle des Bandes nähen (35), sodass beide Bänder Schlingen bilden, die jeweils durch die Schlaufen führen. Der Rucksack ist fertig, er ist verschließbar, indem man an beiden Außenbändern zieht (36).